Fürth bleibt solidarisch
Impfstoff patentfrei statt Verschwörungsmythen!

Demonstration am 18. Februar 2022, 17.00 Uhr, Fürther Freiheit
Das neugegründete Bündnis „Fürth bleibt solidarisch“ ruft unter dem Motto „Impfstoff patentfrei statt Verschwörungsmythen!“ zur Demonstration auf. 
Wir haben zwei Anliegen: 
  • Erstens wollen wir mit diesem breiten Bündnis lautstark und sichtbar einen solidarischen Umgang mit der Pandemie fordern und unsere Kritik an der ungerechten Gesundheits- und Krisenpolitik äußern, die Arbeitgeber*innen und Kapital schützt, während sie Menschen in ohnehin prekären Situationen noch weiter benachteiligt und ausbeutet. 
  • Zweitens wollen wir ein Zeichen setzen gegen wissenschaftsfeindliche und verschwörungstheoretische Proteste, die in letzter Zeit im Schulterschluss mit Rechten und Rechtsextremen oder mit antisemitischen und die Shoah relativierenden Parolen tagtäglich auf den Straßen und in den Medien präsent sind.
Wie auch im ersten Lockdown, damals unter dem Namen „Fürther sind solidarisch“, setzen wir uns ein für einen gesamtgesellschaftlichen und faktenbasierten Umgang mit der Pandemie. Die Pandemie hat die Probleme, die wir immer schon anprangern, um ein vielfaches verstärkt. Zwischen Arm und Reich klafft ein immer tieferer Abgrund. Vermögen und Kapital fließen schneller nach oben als je zuvor. Mehr und weniger sinnvolle Schutzmaßnahmen gehen mit einer arbeitgeberfreundlichen Politik einher, während viele Werktätige auf ihrer Arbeit weiterhin dem Coronavirus ausgesetzt sind und ärmere Menschen schlicht nicht bedacht werden.
Dem Coronavirus muss mit einem solidarischen Umgang entgegengetreten werden. Dazu gehört es, dass der Impfstoff in der ganzen Welt und allen Menschen, unabhängig von Einkommen oder Status, zur Verfügung stehen muss. Das funktioniert nur, wenn die Pharmakonzerne nicht mehr auf den Patenten sitzen, um damit Gewinne einzufahren. Es muss ein globaler und gerechter Weg aus der Pandemie gefunden werden, in dem die Impfmöglichkeit der Bevölkerung nicht vom Reichtum eines Landes abhängt.
Unsere Solidarität gilt den Pflegekräften und Beschäftigten im Gesundheitswesen. Bereits vor der Pandemie waren sie durch die ständige Arbeitsverdichtung und die Ökonomisierung des Gesundheitswesens ausgelaugt. Seit nunmehr zwei Jahren stemmen sie sich gegen immer neue Wellen der Pandemie. Statt bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen für diese wichtigen Berufe, werden weiterhin Kliniken geschlossen und der Gewinnorientierung kein Einhalt geboten. Das privatisierte und kommerzialisierte Gesundheitswesen muss umgebaut werden, so dass es dem Gemeinwohl dient und nicht Profiten.
Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die aufgrund unterschiedlichster Umstände besonders unter der Pandemie und oder den Schutzmaßnahmen leiden, zum Beispiel weil sie zu Risikogruppen gehören, weil sie ihre Lohnarbeit verloren haben oder ihr unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen nachgehen müssen, weil sie aufgrund ihrer Armut keine Gesundheitsversorgung bekommen, weil sie in viel zu beengten Unterkünften zusammengepfercht werden, weil sie häuslicher Gewalt ausgesetzt sind oder weil die Einschränkung sozialer Kontakte sie psychisch belastet.
Wir wettern nicht gegen Impfungen und vermuten dahinter keine Verschwörung, aber wir sehen, dass Pharmakonzerne – auch schon vor der Pandemie – sich an kranken Menschen bereichern, dass Gesundheit eine Klassenfrage ist. Ärmere Menschen haben mehr Krankheiten, sind stärker von Corona betroffen und haben eine geringere Lebenserwartung.
Wir sind explizit keine Befürworter*innen aller Maßnahmen, sondern kritisieren sie sehr wohl. Doch wer eine Aufhebung aller Corona Schutzmaßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt fordert, nimmt für seinen Egoismus das Sterben von Menschen billigend in Kauf.
Und wer mit Neonazis und anderen rechten Kräften auf die Straße geht, macht sich mit ihnen gemein. Wir wollen eine Protestmöglichkeit für die Betroffenen bieten, seien es Pflegekräfte, Gastwirt*innen oder Kulturschaffende, ohne wissenschaftliche Fakten zu ignorieren, antisemitische Erzählungen zu verbreiten oder von einer Diktatur zu fabulieren. 
Deshalb: 
  • Für die Freigabe der Impfstoff-Patente! 
  • Gegen die Privatisierung und Kommerzialisierung des Gesundheitssystems! 
  • Für eine solidarische und antikapitalistische Krisenlösung!

Beteiligte Gruppen (Stand 15.2.22):
SPD Fürth AK gegen Rassismus und Rechtsextremismus

 


Wenn Ihr Interesse habt, Euch am Bündnis zu beteiligen oder den Demoaufruf zu unterstützen, schreibt eine Mail an fuerth-bleibt-solidarisch@riseup.net.

Hier findet Ihr Bild- und Pressematerial des Bündnisses zum Download: